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La Pampa liegt ziemlich genau im geographischen Zentrum Argentiniens. Die raue, steppenhafte Provinz hat die zweitniedrigste Bevölkerungsdichte des Landes und wird bisher kaum von Touristen heimgesucht. Zwar findet man hier weder die Dramatik der Anden noch die Strände der Atlantikküste, doch La Pampa bietet durchaus einige Naturschönheiten. Trotz ihres Namens vermarktet sie sich heute als Teil Patagoniens und integriert die Región Patagónica, die ein eigenes Parlament besitzt. Landschaftlich ist die Provinz zweigeteilt zwischen dem flachen, aber fruchtbaren Nordosten und dem trockenen, hügelig bis bergigen Westen und Süden. Liebliche Dünenlandschaften wie das Valle Argentino prägen den zentralen Teil.
Santa Rosa und die Laguna Don Tomás. Foto: Juanedc / Flickr / CC-BY 2.0
Der Nordosten der Provinz gehört zur sogenannten feuchten Pampa und unterscheidet sich landschaftlich kaum vom größten Teil der Provinz Buenos Aires. Er ist der reichste und fruchtbarste Teil von La Pampa. Hier befinden sich alle bedeutenden Städte, die meist agro-industriellen Landstadtcharakter haben.
Die Hauptstadt der Provinz, Santa Rosa, befindet sich mit ihren knapp über 100.000 Einwohnern an der Schwelle zur Großstadt. Die moderne Stadt liegt am See Don Tomás, der besonders im Sommer gute Möglichkeiten für Wassersport bietet. Insgesamt hat Santa Rosa ein entspanntes Flair und durchaus eine interessante Kulturszene mit einigen Museen und Theatern. Das agro-industriell geprägte General Pico (60.000 Einwohner) liegt im Nordosten und ist die zweitgrößte Stadt der Provinz.
Die Laguna Utracán im Valle Argentino. Foto: Ignadal / Wikimedia Commons / CC-BY-SA / GFDL
Fast unmerklich beginnt sich das Terrain südlich von Santa Rosa zu ändern. Sieben lange, weite Täler werden von Dünen und hügeligen Landrücken eingegrenzt. In den Tälern finden sich zahlreiche Seen und Salzpfannen, und häufig lockern kleine Wäldchen die Szenerie auf. Insgesamt ähnelt die Landschaft etwas den ostafrikanischen Savannen. Und auch die Tierwelt ist mit großen Säugern wie Pumas und Guanakos sowie einem großen Reichtum an Vogelarten, darunter Nandus und Flamingos, noch intakt.
Der wilde Süden der Provinz zieht vor allem Jagdfreunde an, da der Wildbestand hier noch hoch ist. Der Jagdtourismus ist jedoch in den letzten Jahrzehnten in die Kritik geraten, weshalb man auf die Einhaltung der ökologischen Standards achten sollte. Doch auch für Wanderfreunde und Mountainbiker ist eine Pause auf dem Weg nach Patagonien in dieser Region keine schlechte Idee. Denn die sanft geschwungenen Hügellandschaften sind teilweise äußerst attraktiv. Südlich des sogenannten Valle Argentino liegt mit General Acha die größte Stadt der Region. Sie bietet eine einfache touristische Infrastruktur, Luxus sollte man natürlich nicht erwarten. Ein weiterer Anziehungspunkt ist der Parque Luro zwischen Santa Rosa und General Acha.
Guanako im Nationalpark Lihué Calel. Foto: Claudio Elias / Public Domain
Im Westen geht die Pampa-Landschaft in die Halbwüsten und Strauchsteppen des Cuyo über. In der Nordwestecke bei der winzigen Kreishauptstadt Algarrobo del Aguila (300 Einwohner) zeigen sich auch langsam die ersten Ausläufer der Vorandenbergkette Payunia, die höchsten Erhebungen der Provinz mit bis zu 1150 m Höhe. Der Cerro Negro, der "Schwarze Berg", ist der höchste von La Pampa. Im extrem dünn besiedelten Südwesten (0,05 Einwohner pro Quadratkilometer, das ist Landes-Negativrekord abgesehen von der Antarktis) ist das Klima ebenfalls trocken und windig, hier wirkt sich schon das patagonische Klima mit seinen ständigen staubtrockenen Südwestwinden („pamperos“) aus.
Ein Naturreservat und ein großer Stausee sind die Hauptanziehungspunkte dieser weiten Region. Der Nationalpark Lihué Calel ist einer der naturbelassensten Reservate Argentiniens. An der niedrigen, felsigen Bergkette finden sich Felsmalereien und eine großartige Tierwelt. Nur wenig weiter westlich liegt Puelches mit seinen riesigen Salzpfannen.
Ein weiterer touristischer Anziehungspunkt ist der Stausee Casa de Piedra am Río Colorado, ein wildromantisches, einsames Gewässer, das trotz der Abgelegenheit gute Möglichkeiten für Wassersport bietet. Ganz im Südwesten liegt mit Colonia 25 de Mayo die einzige bedeutendere Stadt der Region inmitten einer grünen Flussoase. Einsamkeitsliebhaber dagegen könnten den rauen, bergigen Nordwesten der Provinz erkunden, diese Gegend steht trotz ihrer rauhen Schönheit bislang in keinem Reiseführer. Problematisch ist allerdings der Zugang zu den schönsten Gegenden, die oft eingezäunt sind.
Nandu im Reservat Parque Luro. Foto: Juanedc / CC-BY 2.0
Die Kirche von Victorica. Foto: Santiago Matamoro / CC-BY-SA 3.0
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